Eben war noch alles in Ordnung, jetzt steht die Wohnung unter Wasser. Der Waschmaschinenschlauch hat sich gelöst und weil niemand zu Hause war, als es passierte, hatte das Wasser genug Zeit, um das Parkett zu ruinieren und sich seinen Weg in die Wohnung im unteren Stockwerk zu bahnen. Neben Aufräumungs- und Renovierungsarbeiten, die nun auf die Bewohner zukommen, gesellt sich der Ärger mit den Nachbarn und bei vielen stellen sich Fragen wie: Wer ersetzt mir die verlorenen Werte? Wer zahlt den Schaden der Nachbarn? Die Antwort hängt vom Versicherungsschutz ab. Wer sich vor den Auswirkungen solcher Schäden und vor rechtlichen Streitigkeiten schützen möchte, sollte über den Abschluss entsprechender Versicherungen nachdenken.
Drei Viertel der Deutschen schützen ihr Eigentum mit einer Hausratversicherung. Der größte Anteil der Versicherten (80,6 Prozent) entfällt auf den Haushaltstyp Paare mit Kind(ern).
Quelle: https://www.gdv.de/gdv/themen/gesellschaft/versicherungsschutz-versicherungsdichte-ueberversicherung-49418
Wenn etwas passiert und die Nerven aufgrund der finanziellen Belastung blank liegen, macht das die ganze Situation noch schlimmer. Diese vier Versicherungen bieten einen umfassenden Schutz für das Hab und Gut und bei rechtlichen Auseinandersetzungen.
Wohngebäudeversicherung
Ein Sturm hat den Baum vor dem Haus entwurzelt und dieser ist auf den Wintergarten gefallen. In einem Fall wie diesem greift die Wohngebäudeversicherung. Diese deckt die Grundgefahren durch Feuer, Leitungswasser, Sturm und Hagel ab. Zusätzlich lassen sich Elementargefahren (Überschwemmung, Hochwasser oder Erdrutsch) und sogar unbenannte Gefahren versichern (All-Risk-Deckung). Neben dem Wohngebäude ist auch im Gebäude befindliches oder außen angebrachtes Zubehör wie z.B. eine Markise versichert. Im Falle einer Immobilienfinanzierung ist das Vorhandensein einer Wohngebäudeversicherung in der Regel vorgeschrieben.
Hausratversicherung
Ein Wasserrohrbruch in der Wohnung darüber hat den antiken Dielenschrank durchnässt. Hier kommt die Hausratversicherung zum Tragen. Sie deckt die Kosten für beschädigte Einrichtungs-, Gebrauchs- und Verbrauchsgegenstände, die beispielsweise durch Blitzschlag, Leitungswasser, Einbruchsdiebstahl oder Sturm entstanden sind. Auch für entwendete Wertsachen und Bargeld kommt sie auf. Im Rahmen einer Außenversicherung ist auch Hausrat außerhalb der Wohnung versichert, z.B. Gartenmöbel.
Der Versicherungsumfang einer Hausratversicherung lässt sich erweitern: Elementarschäden (z.B. durch Überschwemmung oder Schneedruck), Glasbruch, Fahrraddiebstahl und unbenannte Gefahren (All-Risk-Deckung).
Haftpflichtversicherung
Ein Jogger stößt mit einem Inline-Skater zusammen. Dieser stürzt, verletzt sich und kann mehrere Tage nicht arbeiten. Eine Privat- und Diensthaftpflichtversicherung kommt für Schmerzensgeld und Verdienstausfall des Unfallopfers auf. Zudem übernimmt sie die Kosten für die stationäre Behandlung, die das Krankenhaus vom Unfallverursacher zurückfordert.
Die Haftpflichtversicherung kommt bei einem Sach-, Personen- oder Vermögensschaden ins Spiel. Schadensersatzansprüche einer dritten Person sind über sie abgedeckt. Sehr ähnlich funktioniert die Diensthaftpflichtversicherung: Während der Arbeitszeit sind Angestellte im öffentlichen Dienst, beamtenähnliche Bedienstete oder Soldaten gegen Schäden durch Fahrlässigkeit abgesichert.
In der Regel sind Glasschäden wie Bruch von Fenster- und Türverglasungen oder Glaskochfeldern vom Versicherungsschutz ausgeschlossen. Sie zählen zu den optionalen Deckungserweiterungen, die individuell abgeschlossen werden können.
Rechtsschutzversicherung
Eine Kaution wird nicht zurückgezahlt, obwohl der Mieter die Wohnung vertragsgemäß zurückgegeben hat: Das ist ein Fall für die Rechtsschutzversicherung. Kommt es zu einem Rechtsstreit, übernimmt die Rechtsschutzversicherung die nötigen Leistungen zur Umsetzung der rechtlichen Interessen des Versicherten (zum Beispiel Beratungs-, Anwalts- oder Gerichtskosten). Wichtig: Es gibt im Rechtsschutz thematische Unterscheidungen. Je nach Streitfall gibt es speziellen Rechtsschutz für Privatleben und Beruf, für Eigentümer, Mieter und Vermieter oder für Verkehr. Auch der Strafrechtsschutz kann ein wichtiger Baustein in der rechtlichen Absicherung sein.
Wenn der Versicherungsfall eintritt, sind die Versicherungsleistungen in der Regel umfassend. Das bedeutet: Bei einem Wohnungsbrand z.B. kommt sie nicht nur für den Ersatz der beschädigten Einrichtung auf, sondern übernimmt auch die Kosten für das Aufräumen der Wohnung und die Entsorgung zerstörten Mobiliars. Dennoch sollten vor Abschluss einer Versicherung solche Leistungen abgefragt werden.
Die Haftpflichtversicherung hat mit einer Versicherungsdichte von 83 Prozent die größte Verbreitung in Deutschland. 17 Prozent der Haushalte verzichten auf einen Schutz. Bei den Single-Haushalten sind es 27 Prozent.
Quelle: https://www.gdv.de/gdv/themen/gesellschaft/versicherungsschutz-versicherungsdichte-ueberversicherung-49418
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